1. Einladung zum Vorstellungsgespräch
Die Einladung erfolgte per E-Mail. Der
Text lautete sehr kurz und knapp:
Sehr geehrte
Frau XXX,
haben Sie
vielen Dank für Ihre Bewerbung zu der o.g. Kennziffer. Es wäre schön, wenn Sie
sich in einem kurzen Gespräch persönlich an der Fakultät vorstellen würden. Ich
habe hierfür den folgenden Termin vorgesehen:...
Bitte teilen
Sie mir möglichst kurzfristig mit, ob Sie diesen Termin wahrnehmen können.
Etwaige
Reisekosten können von der UdK nicht übernommen werden.
Besten Dank
und mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
X. XXX
Universität der
Künste Berlin (UdK)
(Farbverlauf originalgetreu dargestellt :))
Insgesamt macht die Einladung einen sehr unprofessionellen und lieblosen Eindruck, der sich auch im Vorstellungsgespräch bestätigen sollte.
Insgesamt macht die Einladung einen sehr unprofessionellen und lieblosen Eindruck, der sich auch im Vorstellungsgespräch bestätigen sollte.
2. Vorstellungsgespräch -
Rahmenbedingungen
Ich war pünktlich zum verabredeten Termin
in der UdK und konnte jedoch den genannten Raum nicht gleich finden. Meiner
Meinung nach war er auch nicht richtig ausgezeichnet. Ich musste mehrere Leute
nach dem Weg fragen.
Schließlich kam ich in ein Vorzimmer, wo
offensichtlich Studierendenangelegenheiten abwickelt werden. Ich wurde dort
gebeten, Platz zu nehmen und zu warten. Das Vorzimmer machte insgesamt einen
freundlichen Eindruck. Aus dem Nebenraum drangen vereinzelt Stimmen.
3. Vorstellungsgespräch - Gespräch
Schließlich wurde ich ins Zimmer gebeten -
und dort bestätigte sich mein Verdacht: ich saß nun einer Gruppe von 6 Leuten
gegenüber, die sich als folgende vorstellten: die Leiterin des Bereichs, die
ehemalige Stelleninhaberin, die Frauenbeauftragte, der Personalbeauftrage, eine
Person, die ich nicht mehr zuordnen kann und eine Praktikantin. Die "Gegangene", eine ältere Frau, machte irgendwie einen zerknirschten Eindruck. Vielleicht wollte sie doch noch bleiben?
Das Gespräch dauerte ca. 30 Minuten. Es
wurden im Wesentlichen folgende "Standard"-Fragen gestellt:
Erzählen Sie uns etwas zu Ihrem Lebenslauf.
Wie würden Ihre Freunde Sie beschreiben? (Stärken)
Was macht Sie einzigartig?
Was sind Ihre Schwächen?
Was interessiert Sie an diesem Job?
Was sind die Studiengänge unserer Fakultät? (das konnte ich leider
nicht beantworten)
Wie würden Sie eine Preisverleihung an einen Studenten
organisieren? Was wäre zu beachten?
Sie sind in einer Prüfungskonferenz. Die Unterlagen sind nicht
geordnet, was tun Sie?
Was würden Sie bei einem Austauschstudenten beachten?
Schließlich gab es für mich noch die Gelegenheit, eigene Fragen zu
stellen.
4. Vorstellungsgespräch - Testaufgaben
Worauf mich auch in der Einladung niemand
vorher hingewiesen hatte war, dass nun 2 Testaufgaben bewältigt werden sollten.
Ich wurde dazu in den Raum nebenan an einen PC-Arbeitsplatz geführt (ich durfte
dazu mein Wasser mitnehmen). Für beide Aufgaben hatte ich insgesamt 15 Minuten
Zeit. Da die Zeit so begrenzt war, las ich nicht beide Aufgaben vorher durch,
was ein Fehler war (oder eine gemeine Falle), denn die letzte Aufgabe brachte
die meisten Punkte (25).
Aufgabe Nummer 1 bestand darin, dass man
mit Hilfe der Prüfungsordnung eine Prüfungskomission vorschlagen sollte und
dieser dann einen Bescheid über die Situation mit den Fristen geben sollte.
Hier musste man einfach genau lesen und das dann anwenden.
Aufgabe Nummer 2 war schwieriger, denn hier wurden
Französisch-Kenntnisse getestet. Man sollte einen Brief an einen Studenten aus
Paris schreiben, der angefragt hatte, ob er sich an der Uni einschreibe könne.
Die Klärung des Sachverhaltes wäre kein Problem gewesen. Allerdings stellte
mich die Herausforderung, ad hoc einen französischen Brief zu verfassen, dann
doch vor Probleme. Außerdem hatte ich auch nicht mehr genug Zeit, so dass ich
nur zwei Sätze schreiben konnte.
Nach Ende der Aufgaben wurde ich von der überwachenden Kollegin
(keine Ahnung wer das war) entlassen.
5. Fazit
Der Eindruck der relativen Unprofessionalität und Lieblosigkeit,
der sich in der Mail ankündigte, hat sich im Gespräch bestätigt. Mit Fragen à
la Hesse/Schrader habe ich eigentlich nicht gerechnet, denke aber, dass ich die
ganz gut beantwortet habe. Vom Gesprächsablauf hatte ich das Gefühl, dass
dieser etwas abrupt endete, so dass ich keine Gelegenheit hatte, Sachen die ich
vorbereitet hatte, loszuwerden – Schade! Jemanden, der nicht so gelassen ist,
hätte die Versammlung von Personen sicherlich nervös gemacht. Allerdings war
ich schon so halb darauf gefasst gewesen, denn ich hatte mich schon mal im
öffentlichen Dienst beworben.
Die Prüfungsaufgaben waren von der Idee her sicherlich nicht
schlecht, allerdings mit 15 Minuten etwas zu kurz angesetzt. Das sollte
sicherlich auch „Druck“ machen. Wenn man bedenkt, dass man sich im Zeitalter
von Internet relativ leicht einen französischen Brief zusammenbasteln kann,
naja... Und die Verwaltungswissen-Aufgaben hat sicherlich jemand, der schon in
diesem Bereich gearbeitet hat auch besser lösen können.
Ich meine auch am Ende des Gespräches einen Satz vom Personaler
gehört zu haben: „Jetzt müsst ihr euch entscheiden was ihr wollt!“. Das zielte
sicherlich darauf ab, dass ich im Verwaltungsbereich keine große Erfahrung habe
aber interkulturell sehr qualifiziert bin. Auf dem Heimweg ist mir schließlich
noch eingefallen, dass niemand erwähnt hat, wann sie sich zurückmelden. Auch zwei Wochen vier Wochen nach dem Gespräch habe ich keine Rückmeldung erhalten. - Traurig -